A Coruña hat eine sehr schöne Altstadt mit großem Hafen, einer endlosen Uferpromenade und einem uralten Leuchtturm. Die Fassaden zum Hafen sind alle verglast.
Einen Pilgerpass bekommt man in der Touristen Information an Platz de Major. Leider spricht man auch dort kein Deutsch. Ich werde zu Hause (wo ist mein zu Hause?) noch einmal beginnen mit einem spanisch Kurs. Das Leben erwacht typisch spanisch ab 18 Uhr. Ich hole mir in der Kirche Santiago meinen Stempel.
Am morgen geht es erst einmal zum Hafen Frühstück genießen.
Aus Großstädten rauszupilgern ist immer sehr anstrengend, auch hier.
Es ist eine gute Ausschilderung wenn man das erste Schild erkennt brauchet man diesen nur zu folgen. Erst geht es 6 km durch die Stadt und einen ewig langen Berg hoch und immer die Straße entlang. Dann mehrere Kilometer am Meer entlang.
Dort scheint man ein Gezeitenkraftwerk zu errichten.
Dann geht es wieder durch eine Ortschaft und man umläuft den Flughafen von A Coruña
Der Weg ist dann nach 12 km auch schön zu laufen, leider immer Teerstraßen.
Es geht durch aufgeräumte kleine Ortschaften. Es gibt Wasserstellen und angenehme Rastplätze.
In der städtischen Albergue sind wir dann zu fünft. Unter anderem eine 75 jährige deutsche und ein 79 Jahre alte Italiener. Er ist mir vor 10 Tagen nach Santiago de Compostela schon einmal über den Weg gelaufen.
Und später kommt noch ein Berliner mit seinem Einrad.
Das Abendessen in der hiesigen Bar ist OKAY aber keine 20 € Wert.
Ich kann schlecht schlafen.
Es waren 24 km bis Sergude.
Tag 2
Ich nehme mir vor nur 12 km zu laufen. Bis Hospital de Bruma. Ich habe Zeit und möchte gerne etwas mehr zur Ruhe kommen. Heute komme ich zum ersten Mal mit schönem Waldboden unter den Füßen in Berührung, gestern waren es immer nur Teerstraßen (wenn auch kaum befahren) und das ist für die Füße sehr anstrengend.
Trotz der 400 Höhenmeter war ich um Elf Uhr der erste an der Herberge. Und die Zeit bis zur Nachtruhe Fülle ich mit Langeweile.
Die Herberge mit ihren 23 Betten war nach Öffnung innerhalb einer Stunde komplett gefüllt. Einige Pilger liefen die neun Kilometer bis zur nächsten Herberge weiter einige ließen sich vom nächsten Hotel per Taxi abholen.
In der örtlichen Bar habe ich mir einen Pilgermenü gegönnt welches mit 10 € auch seinen preiswert Wert war, die galizische Kohlsuppe war äußerst schmackhaft.
Ich habe gut geschlafen.
Tag 3
Als vorletzter ging es nach einem kurzen Frühstück auf den Weg. An der ersten Bar lerne ich S. und N. kennen. Zwei hübsche Schweizerinnen die sich auf dem Weg getroffen haben. Sie sind von Ferrol aus den Camino Ingles gestartet. Diese Variante ist mit 113,4 km eine entspannte Wochentour.
Wir laufen den ganzen Tag mal mehr mal weniger lose zusammen und führen schöne Gespräche. Am Tages Zielort in Sigüeiro angekommen stellt sich für mich heraus das es keine städtische Alberge gibt und die privaten Unterkünfte alle restlos ausgebucht sind. Es sind eine spanische und eine amerikanische Schulklasse auch hier das sprengt dann die Kapazität der Herbergen.
Eine liebe Spanierin reserviert uns im 8 km entfernten Hotel ein Dreibettzimmer und wir fahren mit dem Taxi (das erste Mal seit acht Wochen für mich) zum Hotel.
Da noch einige Pilger hier im Hotel stranden, ansonsten keine Gäste hier wohnen lebt das in die Jahre gekommene Haus wohl von der unzureichenden Infrastruktur der Umgebung.
Ich schlafe gut
Tag 4
Die Mädels gehen vor mir los und ich schlendere den Camino die letzten Kilometer Richtung Santiago de Compostela.
Plötzlich überholt mich N. und wir gehen bis Ortsanfang Santiago, die 8 km, gemeinsam. Und es entwickelt sich ein richtig gutes Gespräch.
In den letzten zwei Wochen die ich unterwegs bin habe ich immer wieder interessante Menschen getroffen mit denen ich zum teil auch sehr tiefe und intime Gespräche führen durfte. Dies ist es was mich hier auf den spanischen Wegen begeistert. Begegnungen von denen beide Menschen profitieren und ein Stück mehr Lebenserfahrung mit nach Hause genommen werden kann.
Am Ortseingang trennen wir uns wieder und jeder läuft alleine zur Kathedrale. Mit dem Wissen das wir uns dort mit großer Wahrscheinlichkeit zu dritt treffen werden.
Der Einmarsch in die Stadt ist gut gekennzeichnet und damit einfach zu bewältigen.
Ich besuche sogar noch zwei geöffnete Kirchen auf dem Weg.
Das Treffen auf dem riesigen Platz vor der Kathedrale in Santiago de Compostela ist dann auch sehr herzlich. Für die zwei Mädels ist es das erste Mal ankommen und entsprechend Emotional. Auch das Gefühl zwischen hunderten ankommender Pilger zu sein die jeder für sich einen eigenen langen Weg zurück gelegt haben ergibt eine super schöne Energie.
Es werden Fotos von jedem einzelnen und zusammen in vielen Konstellationen geknipst.
Für mich geht es nach einer Stunde weiter, ich möchte noch einmal nach Muxia.
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