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Immer die alte Römerstraße entlang

pilgerbegleitungen

Was für eine entspannte Nacht. Ich habe mir ein Einzelzimmer gegönnt. Mit eigenem Bad. Dann habe ich geschlafen fast 9 h . Wie erholsam. Irgendwann werde ich mich auch wieder an die Mehrbett Schlafräume gewöhnen.

Am Morgen bin ich dann auch gut gestartet. Das Laufen fiel mir leicht und die Landschaft ist überall satt grün. Gelber Gingster säumt oft den Weg und Wiesenblumen blühen dort wo das Weideland noch geschont wird.

Heute werden es nur 16 Grad (Nachts hat es hier auch nur 6 Grad, daheim soll es -9 geben). Immer wieder führt der Pilgerweg über Kuhweiden. Aufmerksam überprüfe ich immer wo der Bulle steht, meistens sind keine Bullen mehr auf den zu durchquerenden Weiden. Hier mussten wohl in den vergangenen Jahren Pilger Unfälle erleiden.

Nach circa 10 km stehe ich auf einer stillgelegten Straße. Irgendwie irritiert überprüfe ich meine beiden Navigations Apps. Und beide erklären mir das ich zu weit gelaufen sei. Und doch stehe ich vor einer eindeutigen Weg Markierung.

Erst einmal laufe ich die Straße entlang. Und schaue mir gleichzeitig die Alternative zur bekannten Variante an. Einmal ist sie nur 200 m entfernt und ein Feldweg verbindet beide Varianten. Eigentlich bin ich neugierig auf die neue Variante jedoch befürchte ich das ich hier 10 km auf harten Asphalt laufen muss. Dann entscheide ich mich für die alt bekannte Route. In deren Verlauf dann noch drei kleinere Flüsse zu absolvieren sind. Einmal wade ich lieber Barfuß durch.

Und schon von weitem erkennbar sind riesige Solarflächen durch die der Weg führt. Ich erinnere mich als ich 2011 den Camino Frances lief war gerade der Unfall des Atomkraftwerk in Japan und ich fand die Energiewende in Deutschland damals und auch heute noch sehr gut. Jedes Windrad ist für mich weniger Kernenergie. Und jedes Solarmodul (die sind zwar Sondermüll jedoch kann das gescheit recycelt werden) weniger radioaktive Brennstäbe. Uns wenn ich das bedenke ist das Solarfeld eine gute Sache.

Wenige km vor meinem Tagesziel holt mich noch ein 24 jähriger Italiener ein. Zusammen laufen wir in die tolle Herberge.

Wir sind zu zweit untergekommen in einem Zimmer. Das zweite Zimmer belegt der immer noch hustende Südkoreaner. Er ist in jeder zweiten Nacht mit im Alberge. Irgendwie hat das Universum das mit der Interkulturalität falsch gedeutet. Hier geht für mich die Selbstführsorge vor.

Morgen sollte ich in Zafira ankommen. 20 km.

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