So richtig gut geschlafen habe ich im Kloster nicht. Also bin ich um sieben in die Küche und habe den Rest vom Abendessen (Nudeln und Salat) genossen. Frisch gestärkt geht es los auf die 30 km Tagesetappe.
Erst laufe ich den offiziellen Weg, der führt mich auf Straße aus der Stadt.
Ich habe beschlossen ab morgen eine Variante ins Landesinnere zu pilgern darum möchte ich heute lieber am Meer laufen.
Also laufe ich den Kilometer quer zum Wasser.
Sofort peitscht mir der Wind wieder entgegen und ein Regenschauer begrüßt mich so heftig das zum ersten Mal meine Schuhe innen schwimmen. Dafür erblicke ich einen (ersten) Regenbogen. Nach 30 min am Wasser, welches heute wieder sehr heftig tobt, sehe ich eine riesige Schaumkrone auf dem Weg. Es gibt kein zurück. Ich ziehe Schuhe und Strümpfe aus Krempel die Hose hoch und wade durch den schmutzigen Schaumberg. Weitere paar Minuten später das selbe Schauspiel noch einmal.
Das macht keinen Spaß. Meine Beine sind völlig verschlampt und der wieder einsetzende Regen schafft es nicht meine Beine zu säubern. Ich laufe weiter Barfuß bis ich eine Stelle am Strand finde wo kein Schaum sich häuft und ich gehe zum Wasser um meine Beine zu säubern.
Linkes Bein fertig und dann kommt eine große Welle und ich stehe bis zum Becken im Atlantik.
Sauber bin ich. Pfffff
Ich ziehe mich aus und streife eine trockene Short über. Heute laufe ich im Regencape mit unten fast ohne. Und große Strecken auch Barfuß oder mit Badelatschen.
Die nächste Möglichkeit verlasse ich das Meer und finde auch bald die ausgeschriebene Route. Es ist zwar herausfordernd durch den Wald mit Badelatschen, meist sind die Wege durch den Regen auch kleine Bäche und dann laufe ich einfach Barfuß.
Die letzten 7 km geht es dann noch einmal auf befestigten Weg am Meer entlang. Hier ist in der Nacht auch das Meer bis zum Weg vorgedrungen.
Es regnet immer wieder heftig, kurzer Sonnenschein und wieder Wolkenbruch. Ich habe ein solches Wetter noch nie erlebt.
Das Meer tobt und der Wind pfeift.
Am Zielort angekommen haben die ersten drei Herbergen geschlossen. Die vierte ist geöffnet und heute gönne ich mir eine Wäsche mit der Waschmaschine und Trockner.
So richtig angekommen bin ich noch nicht auf dem Pilgerweg doch das Laufen fällt mir leicht.
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