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Tag 13 & 14 & 15

pilgerbegleitungen

Jetzt habe ich meinen Blog etwas vernachlässigt. Das liegt zum einen daran das die letzten Abende immer von interessanten Gesprächen mit weiteren Pilgern geprägt waren. Zum anderen verlangte die Etappen Struktur eine große Herausforderung. Gestern brauchte ich 50 km am Stück und ja ich kann es noch. Jedoch nicht mehr mehrere Tage hintereinander.

Der 13. Tag ist immer noch sehr Frühlingshaft. Doch ich bemerke das es am Morgen immer recht kühl ist und ich meine Baumwollstrümpfe als Handschuhe nutze. Ab und zu weht ein Kühler Wind und die Temperaturen übersteigen seltenst die 18 Grad. Es gibt kaum noch blühende Blumen und ich befürchte dem Frühling zu entgehen. Die Strecke wird hin und wieder anspruchsvoller. Hin und wieder sind Bäche zu queren und schlamige Wegabschnitte zu bewältigen. Das erste Mal laufe ich die gesamte Wegstrecke mit einem anderen Pilger. Axel und ich finden viele spannende Anknüpfungspunkte in unserem Leben.

Am Abend sind wir kaum neu gemischt in der Alberge. Zwei Spanier, die junge Holländerin, zwei Deutsche. Wir kochen gemeinsam und erzählen.


Tag 14

Es ist für mich die Königsetappe. Bereits um 5.30 Uhr werde ich selbstständig munter und schleiche mich aus dem Schlafsaal. Der Rucksack ist bereits fertig und nun braucht es noch ein gutes Frühstück. Lecker warmes Wasser, Baguette mit Olivenöl. Kurz nach sechs Uhr geht es hinaus in die rabenschwarze Nacht. Die ersten 12 km sind nur Straße. Durch meine Stirnlampe könnte mich auch ein Auto sehen. Doch in diesen Teil Spaniens ist noch niemand unterwegs. An der Bushaltestelle steht ein Bus und ich erlaube mir kurz darüber nach zu denken zu schummeln. Nein ich möchte in Santiago de Compostela sagen können "ich bin jeden der 1000 km zu Fuß gelaufen ". Im ersten Ort gönne ich mir noch zwei Churros und einen Cafe con leche. Und endlich geht's in die Natur. Mich erwartet eine der (wenn nicht die) landschaftlich schönsten Kilometer der Via de la Plata.

Immer wieder begeistert mich eine Bach bzw. Pfützen Überquerung.

An diesem Tag treffe ich keinen weiteren Pilger. Doch es gibt noch ein Highlight zu berichten. Nach gut der halben Tagesetappe passiert der Pilger eine Ausgrabungsstätte mit Ausgrabungen der 2000 Jahre alten Stadt Von Caparra des Römischen Reiches und durchläuft den Römischen Torbogen. Eines der Wahrzeichen der Extremadura.

Nach knapp 11 h erreiche ich mein Tagesziel geschafft und glücklich. Den Schlüssel zur Pilgerherberge gibt's in der örtlichen Bar. Hier gönne ich mir ein Bier und es gibt Oliven als Tapas.

Die Herberge auf Spendenbasis ist ziemlich neu und sehr gepflegt. Leider gibt es kein Toilettenpapier.


Tag 15

Ich glaube so gut habe ich noch nie geschlafen die letzten 14 Tage wie hier in Aldeanueva del Camino. Und zum Frühstück gönne ich mir wieder in der örtlichen Bar mein Lieblingsfrühstück.

Dann schau ich noch einmal in die örtliche Kirche. Hier umhüllt mich ein eigenartiger Schauer und da bin ich nach 2 min wieder hinaus. Auch heute sind die ersten 10 km wieder nur Straße bis Baños de Montemayor. An diesen Ort erinnere ich mich gern hier aß ich den besten Ensalada Mixta ganz Spaniens. Und an diesen Genuss Lauf ich heute auch nicht vorbei.

Landschaftlich verlasse ich die Korkbaum Gegend. Hier verläuft die Grenze der Extremadura zur Region Kastilien und Leon.

Auf den letzten Kilometern überquere ich eine gut erhaltene Brücke aus dem Mittelalter und erreiche doch sehr entspannt nach gut 20 km den Ort Calzada de Béjar. Eine Herberge deren Besitzer auch die örtliche Bar / das Restaurant betreibt und noch zwei weitere Pensionen und da es hier keinen Einkaufsladen gibt eine Monopolstellung des hungrigen und müden Pilgers nutzt.


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