Sieben Personen im Schlafsaal. Auf dem Weg treffe ich auch hin und wieder Pilger. Mir fällt auf das ich Pilger nur einmal sehe und sie dann aus den Augen verliere.
Acht Uhr und ich bin der erste der die Herberge verlässt. Das ist wirklich ungewöhnlich. Es geht weiter vom Meer weg ins Landesinnere. 2h laufe ich durch den langgezogenen Ort. Das Universum lässt mir heute Apfelsinen vor die Füße fallen. Diese Früchte sind ähnlich in den Gärten und Plantagen wie zu Hause die Apfelbäume.
Dann geht es endlich in den Wald und ich spüre dass mir das Terrain im Moment besser gefällt. Hier im Wald, der mit vielen Eukalyptusbäumen durchsetzt ist, fühle ich bekanntes und Sicherheit. Nach zwei Tagen Sturm an der Küste ist Sicherheit eine willkommene Abwechslung. Es geht an einem Fluss entlang der über die Ufer getreten ist. Durch die vielen Regenfälle der letzten Tage führt der Fluss Lima sehr viel Wasser. Und jetzt soll ich auch noch den Fluss überqueren. Ich muss lauthals Lachen.
Bis zur nächsten Brücke sind es dann 3 km Umweg insgesamt. Dafür belohne ich mich im örtlichen Dorfladen mit einem Magnum Eis, lecker.
Nachdem ich die Straße wieder verlassen habe geht es durch schöne Waldwege die sich zum Teil als kleine Flüsse probieren.
Damit meine Schuhe nicht durchweichen und ich später mit trockenen Schuhen weiterlaufen kann entschließe ich mich einfach einen Streckenabschnitt Barfuß zu Pilgern.
In dieser Zeit holt mich ein Pilger ein. Er erzählt dass er Ukrainer ist und bittet mich ein Foto von ihm zu machen mit seinem Handy.
Er hat nur noch einen Arm und statt der Hand ist ein Haken. Auf einem Auge ist er blind.
Der Boden wird steinig und ich ziehe meine Schuhe wieder an, er zieht sofort weiter.
Ich Atme tief durch......
Und dann erwartet mich eine schöne Überraschung.
Auf Spendenbasis ein Imbiss mit Obst und Getränken.
Frisch gestärkt geht es weiter.
Hin und wieder regnet es und ab und zu scheint die Sonne. Regencape an und Regencape aus. Ich nehme es gelassen hin.
Zum Ende der heutigen Tagesetappe und 28 km darf ich noch eine Brücke überqueren die Herr Eifel Konstruiert hat.
Ich checke in einem Kloster ein. Und treffe eine deutsche Frau die vor drei Monaten zu Hause los gelaufen ist. Es wird bestimmt ein schöner Abend.
Hallo lieber Christoph, schön, von Dir zu lesen. Ich musste schmunzeln, als ich von dem Magnum - Eis gelesen habe. Ich kann mich noch viele Pausen mit dem Eis in Schöps erinnern :D :) Heute war ich Contact Improvisation tanzen und das war schön! Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß auf deiner Reise, viel Kraft und sende liebe Grüße aus Jena, Jasmin